Städtische Landwirtschaft: Bewässerung für Kuba(2013)
Mit dem Machtwechsel von Fidel zu Raúl Castro im Jahr 2006 begann eine neue politische Phase im karibischen Inselstaat Kuba. Die strikten Regeln der sozialistischen Planwirtschaft wurden gelockert: Neben Staatsbetrieben durften nun auch Familien Handwerk betreiben oder sich im Gastgewerbe selbstständig machen. Bauern war es erlaubt, ihre Ernte direkt zu vermarkten. Mit zahlreichen Reformen war es das Ziel der kubanischen Regierung, die Landwirtschaft zu modernisieren und sich somit aus der Abhängigkeit von Importen zu befreien. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ersetzten klein flächige private Kooperativen und Produzenten die hochtechnisierten Staatsbetriebe. Viele von ihnen siedelten sich um die dicht bevölkerten Städte an und prägten den Begriff „städtische Landwirtschaft“.
In der Provinz Havanna und der gleichnamigen Hauptstadt unterstützte die Deutsche Welthungerhilfe e.V. (WHH) 40 Kooperativen, 400 private Produzenten und 200 private Dienstleister, von denen wiederum 41.000 landwirtschaftliche Produzenten profitierten. Ausgewählte Mitglieder nahmen an Schulungen teil, damit deren Betriebe auf Grundlange ausgeklügelter Geschäftspläne erfolgreich arbeiten, hochwertige Produkte in großer Menge herstellen und später vermarkten konnten. In Kursen erwarben die Teilnehmenden nicht nur betriebswirtschaftliche Kenntnisse, sondern auch Wissen darüber, wie sie organischen Dünger zu erzeugen, ihre Anbauflächen effizient bewässern und die Ernte ohne Verluste lagern und weiterverarbeiten. Dabei ging es auch um die Herstellung von hochwertigen Futtermitteln für Tiere und deren sichere und gesunde Haltung. Zudem stellte die WHH Baumaterial für die Gewächshäuser sowie Material zur Saatgutvermehrung zur Verfügung, damit dort Setzlinge geschützt heranwachsen konnten. Die Viva con Agua Stiftung förderte das Projekt mit 3.000 €.