Das Vale Encantado ist wirklich ein faszinierender, verwunschener Ort – ein bewaldetes Tal in der Region Sao Paulo, Brasilien. Hier hat Leonardo Adler vom Instituto Ambiente em Movimento in Nova Friburgo bereits vor acht Jahren begonnen, die kleine Dorfgemeinschaft von rund 120 Personen mit sehr geringem Einkommen zu unterstützen. Seit 2014 wurde ein kleines autarkes Abwassernetz für die Haushalte errichtet, durch das Fäkalien in einen zentralen Biodigester (eine kleine Biogasanlage) mit Pflanzenkläranlage zur Abwasserbehandlung und Biogasgewinnung für benachbarte Haushalte bestmöglich gereinigt und genutzt werden.
Auf einer Projektreise 2018 lernten wir Leonardo und seine Arbeit kennen und erfuhren so 2019 von ihm, dass das Abwasser-System in Vale Encantado durch Leckagen nicht mehr adäquat funktionierte, die heimische Community aber nicht mehr genügend Ressourcen zur Instandsetzung habe. Förderer wünschen sich oft neue Projekte. Uns erschien es hier nachhaltiger, eine sachgemäße Reparatur bei gleichzeitiger Einbindung und basaler Ausbildung der Dorfgemeinschaft zu fördern.
Nachdem sich der für Frühjahr 2020 anvisierte Projektstart mehrfach durch die in Brasilien besonders starke Pandemie verzögerte, konnten Leo und sein Team im November 2021 endlich starten – die Leckagen und defekten Leitungen wurden gemapped, die Lage der neuen Leitungen mit der Community vereinbart und die AnwohnerInnen geschult. Zwischen Februar und April 2022 konnte der Ausbau finalisiert und gefeiert werden.
Durch das Projekt verbessern sich Gesundheit und Hygiene im Dorf. Durch das geschlossene Leitungssystem wird die Attraktion von Ungeziefer reduziert. Täglich werden mehrere Liter Biogas gewonnen und ersetzen fossile Brennstoffe. Bis zu 10.000 Liter Wasser werden täglich gereinigt in die Natur zurückgeführt. Die Viva con Agua Stiftung hat mit 12.000 EUR etwa 50 Prozent der Projektkosten finanziert.
Hier ein Artikel zum Projekt: https://rioonwatch.org/?p=70135